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5 Gründe, den Siegener Schlosspark zu besuchen

Was steckt hinter Siegens über 700 Jahre alter Stadtbefestigung? Jede Menge Geschichte, die nicht nur Besucher, sondern auch viele Bewohner der Krönchenstadt überraschen dürfte. Der bunte Garten rund um das Obere Schloss hat einiges zu erzählen.

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Kleiner und großer Krebs

Was für ein Ausblick! Früher hielten auf den mächtigen Batterietürmen „Kleiner Krebs“ und „Großer Krebs“ Wachen nach Feinden Ausschau. Sollte Siegen angegriffen werden, standen große Geschütze und Kanonen zur Abwehr bereit. Was damals vom Siegberg aus noch übersichtlich aussah, ist heute zu einer pulsierenden Universitätsstadt gewachsen. Aber eins ist geblieben: der einzigartige Ausblick vom kleinen oder großen Krebs auf Stadt und Umgebung. 

Kerker und Armesünderpforte

Wer im spätmittelalterlichen Siegen mit dem Gesetz in Konflikt kam, hatte nicht viel zu lachen. Häftlinge wurden in den zwei Rundtürmen innerhalb der Schlossmauer, genannt Hexen- und Sackturm, untergebracht. Hunger, Kälte und Dunkelheit machten ihnen zu schaffen. Bis zum Tag ihres Strafantritts, meist der Hinrichtung. Beide Türme sowie die Armesünderpforte, durch die die Häftlinge zu ihrer Hinrichtung auf dem Giersberg schreiten mussten, sind bis heute erhalten.

Wohin zielten die Kanonen?

Während im Oberen Schloss die katholische Linie des Hauses Nassau-Siegen residierte, war die protestantisch-reformierte Linie im Unteren Schloss ansässig. Um ihre Macht zu demonstrieren, richteten die Herren des Oberen Schlosses ihre Kanonen auf das Untere Schloss – ein Zeugnis der konfessionellen Spaltung Siegens im 18. Jh., die ihren Höhepunkt 1735 erlebte, als katholische Bewohner des Oberen Schlosses eine kölnische „Bauernarmee“ durch das zur Stadtbefestigung gehörende Marburger Tor in die Stadt einließ und gegen die reformierten Stadtbewohner hetzte. Zum Glück konnte der Angriff abgewehrt werden.

Kräuter- und Nutzgarten 

Siegen ist bunt, vor allem im Frühling, wenn im Schlossgarten mehr als 60.000 Tulpen, Krokusse, Stiefmütterchen und Hornveilchen sprießen. Seit 2013 blüht auch eine alte Tradition wieder auf – ein Kräutergarten, der schon im 16. Jh. von Gräfin Juliana von Stolberg-Wernigerode angelegt wurde, um Elixiere und Heilmittel zu gewinnen. Bei einem Spaziergang durch die terrassenförmig angelegten Beete finden Besucher über 50 teils historische Kräuter- und Heilpflanzenarten.   

Der Place-to-be in Siegen

Alter Baumbestand spendet Schatten und bunte Blumenbeete erfreuen Jung und Alt. Ist das Wetter gut, treffen sich Siegener im zauberhaften Schlossgarten. Mal zum Familienspaziergang, zum Picknicken oder einfach nur zum Abschalten. Kinder spielen, Studenten genießen die Natur, Musik-, Theater- und Kinofans sammeln sich rund um den Musikpavillon.